In stürmischen Zeiten handlungsfähig bleiben
Unternehmen in Schieflage: Jutta Reichelt weiß, wie entscheidend es jetzt für Führungskräfte ist, handlungsfähig zu bleiben und zeigt, wie das gelingt.
Um zu veranschaulichen, wie es vielen Unternehmen und Teams derzeit geht, vergleicht Jutta Reichelt diese mit einem Segelboot auf dem offenen Meer. Der Kapitän respektive die Führungskraft ist hierbei in der Verantwortung, alle sicher ans Ziel zu bringen. Doch ein plötzlicher Sturm versetzt das Boot in eine gefährliche Schieflage, wie sie viele Unternehmen derzeit durch äußere Einflüsse erleben. „In solchen Situationen ist es entscheidend, dass Führungskräfte handlungsfähig bleiben. Sie müssen das Boot auf Kurs halten. Doch leider erlebe ich immer wieder das Gegenteil“, erzählt Jutta Reichelt.
Viele Teamleiter und auch andere Führungskräfte fühlten sich zunehmend in einer Rechtfertigungshaltung und getrieben von unterschiedlichen Prioritäten. Das liege in erster Linie daran, dass sich Stakeholder gar nicht oder nicht ausreichend abstimmen. Darüber hinaus werde mittlerweile alles mit der höchsten Wichtigkeit eingestuft, weshalb Projekte nicht fertig und Timings immer wieder verpasst werden. Auch sehen sich Führungskräfte einer Flut an Terminen gegenüber, die es ihnen unmöglich mache, den Fokus auf die wirklich wichtigen Dinge zu richten. Aufgrund dessen bleibe keine Zeit und Energie mehr für die Kernaufgabe – das Führen von Menschen. Als sei dies noch nicht genug, wachse außerdem der Berg Aufgaben unaufhörlich und niemand wisse, wann diese abgearbeitet werden sollen. Jutta Reichelt kommt noch einmal auf das Beispiel des Bootes auf hoher See zu sprechen: „Das Boot beziehungsweise die Abteilung oder gar das ganze Unternehmen wird von einer Seite auf die andere geschmissen und das Team rennt auf dem Deck herum, um alles mehr oder weniger im Lot zu halten. Es ist klar, dass dies nicht auf Dauer gelingt.“ In diesen Momenten sei es besonders für Führungskräfte wichtig, ihre eigene Wirksamkeit zu hinterfragen und handlungsfähig zu bleiben, um Chaos, Unzufriedenheit, Frust und Scheitern im Team vorzubeugen. Dennoch bringt Jutta Reichelt hier ein Wort der Warnung an: „Häufig kommt es jetzt zu dem Trugschluss, dass Führungskräfte denken, sie schaffen es allein eine Lösung dafür zu finden. Doch meistens steuern sie dann nur tiefer in den Sturm hinein.“
Wie sie als externe Beraterin in stürmischen Zeiten Unterstützung bietet, wurde Jutta Reichelt mit einem interessanten Kompliment dargelegt. Ein Kunde berichtete nach der Zusammenarbeit mit ihr, dass er und sein Team durch sie wieder handlungsfähig sind. Und genau das war das Ziel der Beraterin und zeigt noch einmal, wie eine Perspektive von außen wieder für mehr Klarheit sorgt. In vielen ihrer Begleitungen fällt Jutta Reichelt auch Folgendes auf: „Ich stelle immer wieder fest, dass Anforderungen auf unterschiedlichsten Wegen ins Team gelangen und unter den gegebenen Umständen bearbeitet werden. Das Team erledigt seine Aufgaben mal pünktlich, mal unpünktlich und manchmal eher schlecht als recht.“ Dabei sei allen bewusst, dass im Hinblick auf aktives Handeln viel Potenzial ungenutzt bleibt und stattdessen nur reaktiv agiert wird. Das Problem dieses auszuschöpfen, liege häufig darin, dass sowohl die Führungskraft als auch die Teammitglieder von außen getrieben werden, die täglichen Arbeiten zu erledigen. Somit bleibe kaum Zeit, Veränderungen anzustoßen und ins proaktive Arbeiten zu kommen. „Da das Team selbst Teil des Problems ist und sich in diesem Hamsterrad abstrampelt, entwickelt sich eine Dynamik, die es kaum möglich macht, dieses anzuhalten. Was fehlt, ist eine externe Perspektive, jemand, der der Führungskraft und dem Team die Welt außerhalb ihres Problems zeigt und ihnen ermöglicht, ihr Verhalten aus einem distanzierten Blickwinkel zu betrachten, damit sie ihren Standpunkt neu bewerten können“, betont Jutta Reichelt.
Wer es nicht schaffe, aus dem Hamsterrad auszusteigen, werde zwangsläufig handlungsfähig, was teilweise schwerwiegende Konsequenzen mit sich bringe. Zum einen könne man nicht mehr wirken, wie man es eigentlich möchte und zum anderen werde man von anderen gesteuert und nicht mehr von den eigenen Vorstellungen und Werten. Im Ergebnis führe dies dazu, dass die intrinsischen Motive oft nicht erfüllt werden oder es ins Gegenteil umschlägt und sie überstrapaziert werden. Beides resultiere in Unzufriedenheit und Frust. Wie es vielen Führungskräften in solchen Situationen ergeht, schildert Jutta Reichelt: „Oftmals versuchen Führungskräfte dann, sich noch mehr anzustrengen oder härter zu arbeiten, um die Probleme zu bewältigen. Sie glauben, dass sie durch noch mehr Einsatz das Ruder herumreißen können. Doch häufig führt dies nur zu erhöhtem Stress und noch mehr Frust.“ Das lasse sich über einen gewissen Zeitraum zwar ertragen, dennoch komme früher oder später der Punkt, an dem das Ende der Kräfte erreicht sei. Alle Auswege, die jetzt noch bleiben, seien der komplette Rückzug zum Dienst nach Vorschrift, die Kündigung oder längere gesundheitliche Ausfälle bis hin zum Burnout. Alle diese Wege seien für die Führungskraft selbst und das Unternehmen enorm negativ. Deshalb empfiehlt Jutta Reichelt nachdrücklich, sich eine Außenperspektive zu holen, die zeigt, wie die Führungskraft und das Team aus dem Hamsterrad aussteigen und das Boot wieder auf Kurs bringen können.
Sollte eine externe Unterstützung aus verschiedenen Gründen derzeit keine Option sein, sollte zumindest Feedback eingeholt werden. „Fragen Sie zum Beispiel andere Führungskräfte danach, wie Sie als Einzelperson oder wie Ihr Team nach außen wirken. Wenn dies nicht Ihren Vorstellungen entspricht, haben Sie die Möglichkeit von Ihren Feedbackgebern Ideen einzuholen, wie Sie dies ändern können.“ Dabei sollte jedoch immer bedacht werden, dass es nicht möglich ist, andere Menschen zu verändern, sondern eine Veränderung nur aus einem selbst kommen kann. Abschließend fasst Jutta Reichelt noch einmal zusammen: „Die Handlungsunfähigkeit von Führungskräften und Unternehmen ist ein ernst zu nehmendes Problem, das zu Frustration, Unzufriedenheit und vielleicht sogar zum Schiffbruch führt. Es ist daher umso wichtiger, sich intensiv mit diesem auseinanderzusetzen und die eigene Wirksamkeit zu hinterfragen – am besten mit der Unterstützung eines externen Beraters.“
In ihrem persönlichen Blog informiert Jutta Reichelt über viele weitere Themen, die Organisationen auf Erfolgskurs bringen.
Mehr Informationen und Kontakt zu Jutta Reichelt gibt es hier: www.jutta-reichelt.de