Die Führungskraft als Leuchtturm – Den eigenen Einflussbereich erkennen und gestalten

Der Arbeitsalltag vieler Führungskräfte gleicht oft einer stürmischen Schifffahrt auf hoher See. Termine und Meetings prasseln wie Wellen über sie herein und allzu oft erlebe ich es, dass sie dadurch den klaren Kurs aus den Augen verlieren und sich der Situation ausgeliefert fühlen. Mitarbeitende haben als Folge häufig das Gefühl, unermüdlich zu arbeiten und dennoch nicht genug zu schaffen. Oder ihre Zeit nur noch in Meetings zu verbringen und gar nicht mehr zum Arbeiten zu kommen. Doch was tun als Führungskraft, um das Team wieder auf den richtigen Kurs zu bringen?

Die raue See des Zeitmanagements

„Eigentlich bräuchte der Tag 12 Arbeitsstunden.“ Hast du diesen Satz schon mal von einem deiner Mitarbeitenden zu Ohren bekommen? In meiner Laufbahn bin ich schon vielen Teams begegnet, deren Terminkalender vor Meetings überquollen; Teams, die unglaublich viel gearbeitet haben und trotzdem das Gefühl hatten, nur wenig zu schaffen. Timings können nicht eingehalten werden und es herrscht allgemeiner Frust über den Arbeitsalltag. Meiner Erfahrung nach rührt das häufig daher, dass Führungskräfte ihr volles Potenzial nicht erkennen und sich in einer Opfersituation wiederfinden, indem sie ihre Selbstverantwortung an der Haustür der Firma abgeben.

Haltung und der eigene Einflussbereich bilden dabei zwei zentrale Aspekte für die Führung. Denn Arbeitsstil und Produktivität im Unternehmen werden maßgeblich dadurch beeinflusst, ob Führungskräfte ihren eigenen Einflussbereich erkennen und ihn aktiv gestalten oder nicht. Denn was passiert, wenn ebendieser Einflussbereich begrenzt ist? Der Arbeitsstil wandelt sich hin zu einem reaktiven. Das Abarbeiten von Aufgaben rückt in den Vordergrund und das Arbeiten nach Ergebnissen gerät in den Hintergrund. Es pendelt sich ein Zustand des Sich-Treiben-Lassens ein, anstatt aktiv das eigene Schicksal zu gestalten. Warum sich aber der Situation ergeben und passiv auf Rettung hoffen, wenn die Initiative nur darauf wartet, ergriffen zu werden?

Das Team wieder auf den richtigen Kurs bringen

Wenn du als Führungsperson an dieser Situation etwas ändern willst, empfehle ich als ersten Schritt das kritische Hinterfragen der eigenen Haltung und der des Teams. Das mag nicht unbedingt einfach und angenehm sein, aber solange du dich als Opfer deiner Umstände siehst, wirst du nicht in der Lage sein, deinen Einflussbereich zu erweitern und den Kurs für das gesamte Team zu ändern. Es ist an der Zeit, eine ergebnisorientierte Haltung in den Fokus zu rücken und Selbstverantwortung zu übernehmen. Die Frage, die du dir hierzu stellen solltest: Konzentrieren wir uns darauf, Ziele zu erreichen und Ergebnisse zu erzielen, oder sind wir lediglich damit beschäftigt, Aufgaben abzuarbeiten? Dafür kann es besonders hilfreich sein, sich gemeinsam mit dem Team hinzusetzen und zusammen klare Ziele aufzustellen.

Das Hinterfragen von Terminstrukturen folgt als Schritt Nummer 2 direkt darauf. Häufig sind die Mitarbeitenden in einem scheinbar endlosen Zyklus von Meetings gefangen, von denen sie oft nicht einmal wissen, warum sie daran teilnehmen. Ohne Blick auf klare Ziele und Ergebnisse führt das auf Dauer zu Lethargie und Unproduktivität. Teams müssen sich von dieser reaktiven Haltung lösen und proaktiv nach ihren Zielen streben. Hinterfrage dazu kritisch den Zweck der angesetzten Meetings. Tragen die Termine tatsächlich dazu bei, die gesteckten Ziele zu erreichen? Schaffe die nötigen Bedingungen, sodass du und dein Team euch auf das Wesentliche fokussieren und schnell gute Ergebnisse erzielen könnt. Mögliche Ablenkungen, die dazu nicht beitragen, werden aus dem Weg geschafft. Es ist, als ob das eigene Schiff erst aufgeräumt werden muss, bevor man es sicher steuern kann.

Veränderung beginnt im Kopf

Erinnere dich als Führungskraft immer wieder selbst daran, dass du der Schmied deines eigenen Schicksals bist. Frage dich ehrlich: Bin ich der Regisseur meines eigenen Alltags? Wer sitzt auf diesem Stuhl – der Kapitän oder ein Passagier? Gib dich nicht einfach dem Alltag hin, sondern gestalte ihn aktiv, um Frustration und Überlastung im ganzen Team zu überwinden und langfristig zu vermeiden. Sieh dich selbst als Leuchtturm, der anderen den Weg weist. Wenn du als Führungsperson dein volles Potenzial erkennst, dieses annimmst und die Haltung änderst, können du und dein Team nachhaltige Erfolge erzielen. Und das geht erst, wenn Platz im Kopf geschaffen wurde. Mein Motto ist also bei der Befähigung: Erstmal aufräumen und dann mit freiem Kopf etwas Neues lernen.

Wenn du bereit für einen solchen Kurswechsel bist und dir Unterstützung wünschst, zögere nicht, mich anzusprechen. Ich begleite dich gerne auf deinem Weg zu mehr Selbstverantwortung und Erfolg. Vereinbare dazu gerne einen persönlichen Termin mit mir oder schreib mir eine Nachricht auf LinkedIn.