Arbeit muss Spaß machen – oder?

„Nirgendwo gehen die Menschen so lustlos zur Arbeit wie in Deutschland“ hieß es in einem Artikel des Spiegel 2020. Dort wurde unter anderem eine Studie des dänischen Unternehmens Peakon angeführt, die zeigt, dass hierzulande fast jeder Vierte unmotiviert zur Arbeit geht. Es ist also nicht verwunderlich, dass auch heute, 2023, die Rufe nach einer Arbeit, die Freude bereiten soll, immer lauter werden.

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Oft wird darüber geklagt, dass das Aufgabenfeld nicht spannend genug ist und man versucht, die langweiligen und frustrierenden Aufgaben so weit wie möglich zu reduzieren. Die Freude am Job steht insbesondere auch bei der jungen Generation im Mittelpunkt. Ich teile diese Ansicht nur zum Teil. Sicherlich gibt es Tätigkeiten, die uns mit Begeisterung erfüllen, in denen wir kreativ sein können und unsere Talente zum Ausdruck bringen. Doch gleichzeitig gehören zum Arbeitsleben auch Aufgaben, die weniger erfreulich sind, aber dennoch erledigt werden müssen. Es stellt sich die Frage: Sollten wir uns ausschließlich auf die Freude konzentrieren oder ist es wichtiger, die Ergebnisse unserer Arbeit im Blick zu behalten?

Spaß ist nur ein Teil der Arbeit

Oftmals vergessen wir, dass die eigentliche Bedeutung unserer Arbeit nicht in den Tätigkeiten selbst liegt, sondern in den Ergebnissen, die wir erzielen. Die Konzeption von Workshops und die Vorbereitung von Präsentationen mag uns Freude bereiten, doch dies ist nur ein kleiner Teil der beruflichen Tätigkeiten. Es gibt auch Aufgaben wie die Akquise, das Bearbeiten von Beschwerden oder der Umgang mit herausfordernden Kundenanfragen, die uns weniger Spaß machen und uns aus unserer Komfortzone herausholen. Dennoch sind sie unverzichtbar für unseren beruflichen Erfolg. Wer sich nur auf die Freude und den Spaß konzentriert, riskiert beispielsweise als Selbstständiger seine Existenzgrundlage, verbaut sich als Angestellter Karrierewege oder geht als Führungskraft unangenehmen Situationen aus dem Weg. Nimmt beispielsweise die Performance im Team ab oder lässt die Leistung einzelner Mitarbeitender nach, ist die Führungskraft gefordert, herausfordernde Gespräche zu führen – und wer empfindet diese schon als erfreulich? Dennoch sind sie notwendig, um die Teammitglieder oder das gesamte Team zu befähigen, effektiv zu arbeiten. Wenn Führungskräfte diese Aufgabe auf Kosten von mehr Freude im Job vernachlässigen, werden sie ihrer Verantwortung nicht gerecht.

Die Ergebnisse sollen Freude bereiten

Anstatt den Fokus ausschließlich auf die Arbeit selbst und die damit verbundene Freude zu legen, sollten wir uns eher auf die Ergebnisse konzentrieren. Wir sollten das teilweise hochgelobte Motto „Arbeit soll Spaß machen“ umdenken in „Die Ergebnisse sollen Freude bereiten“. Wenn wir durch unsere Akquise neue Kunden gewinnen, eine Beschwerde zur Zufriedenheit lösen oder ein optimales Ergebnis zu einer komplexen Anfrage erzielen, erfüllt uns das mit Freude und Zufriedenheit. Das gilt auch, wenn eine Führungskraft Konflikte reduziert oder Hindernisse im Team aus dem Weg räumt – es entsteht wieder Spaß und Motivation bei der Arbeit im Team.

Es ist wichtig, dass wir weniger an die Arbeit, die wir ausführen, denken, sondern vielmehr an die Ergebnisse, die wir erzielen. Hier liegt die wahre Motivation und Freude verborgen. Indem wir unsere Energie darauf richten, effektive Ergebnisse zu erzielen, können wir nicht nur unsere eigene Zufriedenheit steigern, sondern auch anderen helfen, ihren eigenen Sinn in der Arbeit zu finden. Der Sinn liegt dabei oftmals nicht in den Tätigkeiten an sich, sondern in den Ergebnissen, die wir dadurch erzielen. Wenn wir unsere Arbeit als Mittel zum Zweck betrachten und uns auf die Qualität des Outcome fokussieren, eröffnen sich neue Perspektiven. Selbst wenn der Weg mit Herausforderungen gepflastert und nicht immer angenehm ist, so steht am Ende die große Freude und Zufriedenheit, etwas geschafft zu haben.

Die Erfüllung liegt im Hafen

Da ich, während ich diesen Blog schreibe, gerade mit dem Boot unterwegs bin, möchte ich gerne ein Beispiel teilen, das verdeutlicht, wie viel Freude in den Ergebnissen liegt. Der Kapitän kann eine harte und anstrengende Arbeit haben, sei es bei schlechtem Wetter, rauer See oder technischen Problemen. Nicht alles daran macht Spaß, doch alle Anstrengungen sind notwendig, um das Ziel zu erreichen. Die wahre Freude und Erfüllung liegen nicht im Kampf gegen die Wellen oder den technischen Schwierigkeiten, sondern in dem Moment, wenn das Schiff den Hafen erreicht, die Ladung gelöscht wird und das Ziel erreicht ist. Genauso verhält es sich mit unserer Arbeit. Wir müssen uns den Herausforderungen stellen und die unangenehmen Aufgaben erledigen, um letztendlich die Ergebnisse zu erzielen, die uns Freude bereiten.

Fazit

Es ist an der Zeit, unsere Sichtweise auf das Motto „Arbeit muss Spaß machen“ zu ändern und den Fokus auf die Ergebnisse zu lenken. Arbeit wird nicht immer Freude bereiten, sondern dient vor allem dazu, effektive Ergebnisse zu erzielen. Indem wir uns auf die Qualität und Wirksamkeit unserer Arbeit konzentrieren, können wir wahre Motivation und Zufriedenheit finden. Das Beispiel des Kapitäns verdeutlicht, dass die Erfüllung nicht im Kampf gegen die Wellen liegt, sondern im Erreichen des Ziels – den Ergebnissen. Wir sollten also weniger an die Arbeit denken, die wir durchführen, sondern vielmehr an die Ergebnisse, die wir erzielen. In ihnen liegt die wahre Freude und der Sinn unserer Tätigkeiten.

Wenn Sie die Ergebnisse und damit die Freude in Ihrem Team verbessern möchten, dann vereinbaren Sie gerne einen persönlichen Termin mit mir oder schreiben Sie eine Nachricht auf LinkedIn.