Generation Vielfalt – gemeinsam mehr erreichen

Machst Du heute alles so, wie es Deine Eltern gemacht haben? Und sind diese ein Abbild ihrer Eltern? Würdest Du von Deinen Kindern erwarten, dass sie exakt so leben wie Du?

Ich bin mir sicher, dass Deine Antwort auf alle drei Fragen „nein“ ist. Meist lernen wir von den Generationen zuvor, profitieren von ihrer jahrelangen Erfahrung und einem großen Schatz an Wissen. Wir versuchen allerdings auch, ihre Fehler zu vermeiden. Jede Altersstufe ist mit unterschiedlichen Herausforderungen aufgewachsen, wurde durch andere Umstände geprägt und muss auf ihre Art einen Weg finden, damit umzugehen.

 

Generationen in Unternehmen

Heutzutage ist es nicht selten, dass in Unternehmen bis zu vier Generationen zusammenarbeiten. Dazu gehören die Babyboomer, die die Zeit des Wirtschaftswunders miterlebt haben und oft noch Führungspositionen innehaben. Die Generation X, geprägt von Wirtschaftskrisen, hat überwiegend ein starkes Bedürfnis nach Sicherheit. Danach kommen die Millennials, die in ihrer Jugend den Aufstieg der Digitalisierung, des Internets und der Globalisierung erlebt haben und vor allem Spaß und Sinnhaftigkeit in ihrer Arbeit suchen. Die jüngste Gruppe auf dem Arbeitsmarkt, die Generation Z, legt großen Wert auf eine klare Trennung zwischen Berufs- und Privatleben und hinterfragt vieles kritisch. Diese unterschiedlichen Werte, Einstellungen und Ansichten machen eine Zusammenarbeit nicht immer leicht.

Wenn Menschen mit einem Altersunterschied von bis zu 30 Jahren in einem Unternehmen, einer Abteilung oder einem Team zusammenarbeiten, stellt das alle Beteiligten – sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeitende – vor Herausforderungen. Jüngere empfinden die Herangehensweise der Älteren oft als rückständig. Ältere Kollegen fühlen sich dadurch nicht respektiert und denken, dass die Jüngeren alles besser wissen und nicht von ihnen lernen wollen.

Die Ursachen für Konflikte zwischen den Generationen sind vielfältig. Unterschiedliche Ansichten über Arbeitszeiten, Bürogestaltung, Führungsstile, Feedbackkultur, Teamverhalten, Kommunikationsarten und Hierarchien tragen dazu bei. Auch Klischees und Vorurteile verschärfen die Spannungen zwischen den Altersgruppen. Zum Beispiel möchte ein junger, gut ausgebildeter Mitarbeitender seine Fähigkeiten und Ideen im Unternehmen einbringen und etablieren. Er hinterfragt bestehende Strukturen und trifft dabei auf erfahrene ältere Kollegen und Führungskräfte. Diese fühlen sich schnell bewertet und denken möglicherweise, dass ihre langjährige Arbeit im Unternehmen nicht mehr geschätzt wird. Ein weiterer Punkt ist die unterschiedliche Fehlertoleranz: Besonders Mitarbeitende der Generation Z gehen oft unbeschwerter mit Fehlern um als ihre älteren Kollegen, die bereits schmerzhafte Erfahrungen gemacht haben. Wenn ein junger Mitarbeitender sagt: „Da ist mir ein Fehler passiert, aber das ist nicht schlimm“, reagieren ältere Kollegen oft verärgert, da ihnen die Ernsthaftigkeit für die Arbeit fehlt, während die Jüngeren das Aufheben darum nicht nachvollziehen können. Solche Situationen führen zu einem Generationenkonflikt, der zusätzlich durch unterschiedliche Charaktere verstärkt wird.

 

Ob alt oder jung – alle im Unternehmen zählen

Anstatt jedoch die jeweiligen Unterschiede als etwas Schlechtes darzustellen, sollten wir die Vielfalt der Generationen in einem Unternehmen vielmehr erkennen und schätzen. Jede Generation bringt einzigartige Fähigkeiten und Perspektiven mit, die zum Erfolg eines Unternehmens beitragen. Wie ein Mobilee hängt das Gleichgewicht eines Unternehmens von den Beiträgen jedes Einzelnen ab. Es geht darum, dass jeder sich beteiligt fühlt, sich mobilisiert und dafür auch gesehen wird. 

Keine Generation ist wichtiger als die andere und niemand sollte aufgrund seines Alters bewertet werden. Aktuell scheint es allerdings, als würde vor allem die Generation Z unter Generalverdacht gestellt. Sie werden als faul, nicht belastbar und sensibel dargestellt. Anstelle von solchen und ähnlichen Vorurteilen solltest Du den Vorteil sehen, den Diversität in den Generationen für Dein Team und Unternehmen mit sich bringt.

 

Die Rolle der jungen Generation: Frischer Wind für neue Ideen

Die jüngste Generation im Unternehmen spielt eine entscheidende Rolle bei der Einführung neuer Denkweisen und Technologien. Sie bringen frischen Wind in etablierte Strukturen und helfen dabei, eingefahrene Gewohnheiten aufzubrechen. Die Gen Z ist mit digitalen Tools aufgewachsen und kann innovative Lösungen bieten, die ältere Generationen möglicherweise übersehen. Ihre Fähigkeit, schnell neue Technologien zu adaptieren, macht sie zu wertvollen Impulsgebern für Veränderungen.

 

Die Weisheit der älteren Generation: Das Fundament des Unternehmens

Die ältere Generation im Unternehmen hat das „Nest“ gebaut, auf dem alle anderen aufbauen. Sie verfügt über umfangreiche Erfahrung und Wissen, das sie über Jahre hinweg gesammelt hat. Diese Generation hat viele Herausforderungen gemeistert und bietet durch ihre Gelassenheit auch in Krisensituationen Stabilität. Ihr tiefes Verständnis für die Unternehmensgeschichte und -kultur ermöglicht es ihr, wertvolle Einblicke zu geben und als Mentor für jüngere Kollegen zu fungieren.

 

Die mittlere Generation: Die Brücke zwischen den Welten

Die mittlere Generation fungiert als Bindeglied zwischen den jüngeren und älteren Mitarbeitenden. Sie haben oft sowohl die traditionellen Arbeitsweisen als auch die neuen Technologien kennengelernt und können so eine Brücke zwischen den beiden Welten schlagen. Diese Generation ist in der Lage, unterschiedliche Perspektiven zu integrieren und Synergien zu schaffen, die das gesamte Team voranbringen.

 

Motivation durch Anerkennung und Wertschätzung

Wenn alle Mitarbeitenden – unabhängig von ihrer Generation – mit ihren Stärken gesehen werden und es möglich ist, dass sie diese einbringen, ist dies für alle ein Gewinn. In Teams, in denen jeder Beitrag geschätzt wird, gelingt eine erfolgreiche Zusammenarbeit und es herrscht eine Atmosphäre der Anerkennung, Wertschätzung und des Respekts. Eine Unternehmenskultur, die diese Werte ebenfalls fördert, trägt zu einem Umfeld bei, in dem sich jeder Mitarbeiter geschätzt fühlt und bereit ist, sein Bestes zu geben.

 

Eine Unternehmenskultur, die Vielfalt lebt

Die Art und Weise, wie ein Unternehmen seine Kultur gestaltet, entscheidet darüber, ob die unterschiedlichen Generationen harmonisch zusammenarbeiten oder ob es zu Spannungen kommt. Die innere Haltung spielt dabei eine zentrale Rolle – doch oft ist es schwierig für Mitarbeitende, sich ihrer eigenen Vorurteile bewusst zu werden oder diese offen zuzugeben. Deshalb ist es für Führungskräfte entscheidend, regelmäßig den Dialog zu suchen und klar zu kommunizieren, dass jeder Einzelne zur Gestaltung eines generationsfreundlichen Umfelds beiträgt.

Ein Unternehmen gleicht einem lebendigen Organismus, der Zeit, Geduld und das Engagement aller Beteiligten benötigt. Der Erfolg hängt davon ab, wie gut es gelingt, die einzigartigen Stärken jeder Generation zu integrieren. Wenn wir Vielfalt als Bereicherung sehen und jeden Menschen in seiner Einzigartigkeit schätzen, entsteht eine Unternehmenskultur voller Innovationskraft und Wachstumspotenzial.

Möchtest Du erfahren, wie Du das Potenzial aller Generationen in Deinem Unternehmen optimal nutzen kannst? Lass uns darüber sprechen.